31/10/2025 0 Kommentare
Rückblick: "Singing in the Light of God"
Rückblick: "Singing in the Light of God"
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Rückblick: "Singing in the Light of God"

Rund 90 Sängerinnen und Sänger kamen kürzlich in der Bottroper Martinskirche zusammen, um internationale Kirchenmusik zu singen. Unter dem Motto „Singing in the Light of God“ hatten der Kirchenkreis, das landeskirchliche oikos-Institut für Mission und Ökumene und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) eingeladen, internationale Kirchenhits in verschiedenen Sprachen zu singen. Begleitet wurden sie dabei von professionellen Musikerinnen und Musikern: Kreiskantor Matthias Uphoff, Chorleiterin Julia Schlegel, Sängerin und Querbeet-Moderatorin Anja Hoppe, Jörg Spitzer von der VEM und Espérance Mirindi von der Creative Kirche in Witten brachten den Sängerinnen und Sängern die Lieder bei, für die Begleitung sorgte eine Band: Tuve von Bremen am Schlagzeug, Hauke Schlüter an der Gitarre und Samuel Neubert von der Ev. Pop-Akademie in Witten am Bass.
Zum Repertoire gehörten Lieder auf unter anderem Französisch, Swahili, Zulu, Spanisch, Englisch und Deutsch. Mit „Asante sana Yesu“ wurden spontane Grüße per Videonachricht zum Partnerkirchenkreis nach Tansania geschickt. Die Teilnehmenden hatten sicht- und hörbar Freude an der Musik. „Was für ein Erlebnis“, sagte eine der Teilnehmerinnen, so ein schönes Event könne gerne direkt im nächsten Jahr wieder stattfinden.
Nach einem gemeinsamen Abendessen wurde ein internationaler Gottesdienst gefeiert. Pfarrer Klaus Göke leitete durch die Liturgie, die Predigt hielt Superintendent Steffen Riesenberg. Ausgehend von der biblischen Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis (Apostelgeschichte 16,23–40) spannte Riesenberg einen weiten Bogen von biblischen Zeiten bis in die Gegenwart. Er eröffnete mit der bewegenden Geschichte flüchtender Sklaven in den USA, die mit dem Spiritual „Wade in the Water“ nicht nur Trost, sondern auch Orientierung fanden. Musik, so Riesenberg, sei seit jeher Ausdruck von Hoffnung – gerade in dunklen Zeiten. Er erinnerte an Lieder wie „Ein feste Burg ist unser Gott“, „Blowin’ in the Wind“, „A Change is Gonna Come“ oder „Smalltown Boy“, die in verschiedenen Epochen für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde standen. „Wo gesungen wird, fängt die Freiheit an“, betonte Riesenberg. Singen sei nicht nur ein spiritueller, sondern auch ein körperlicher Akt, der Gesundheit fördere, Ängste löse und Gemeinschaft stifte. Auch Paulus und Silas hätten im Gefängnis gesungen – ein Akt innerer Befreiung, der schließlich auch äußere Freiheit brachte. Doch Riesenberg beließ es nicht bei der Hoffnung. Er rief dazu auf, Verantwortung zu übernehmen: „Was wäre, wenn wir nicht Paulus und Silas sind, sondern die Offiziellen in Philippi?“ Es sei an uns, gegen Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit aufzustehen und gesellschaftliche Anerkennung für alle zu schaffen.
„Singing in the light of God“ ist ein Programm der VEM, das seit 2018 in verschiedenen Kirchenkreisen in Kooperationen mit lokalen Musikerinnen und Musikern angeboten wird.


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